wahre Marienverehrung

Worte des Heiligen Ludwig-Maria Grignion de Montfort über Mutter Maria

„Der große GOTT besitzt einen übervollen Schrein, eine Schatzkammer, in der ER alle Schönheit, allen Glanz, alles, was selten und kostbar ist, eingeschlossen hat, selbst seinen eigenen Sohn. Diese unermessliche Schatzkammer ist niemand anders als Maria. Die Heiligen nennen sie denn auch GOTTES Schatzkammer, aus deren Fülle die Menschen ihre Reichtümer empfangen.
GOTT SOHN hat seiner Mutter alles übergeben, was ER durch sein Leben und Sterben erworben hat, seine unendlichen Verdienste und seine wunderbaren Tugenden. Das ganze Erbe, das sein Vater ihm verliehen hat, lässt ER durch sie verwalten und verteilen; durch sie wendet ER seine Verdienste seinen Gliedern zu, durch sie teilt ER seine Tugenden mit und spendet seine Gnaden. Maria ist wie ein geheimnisvolles Strombett; sie ist die Leitung, durch die ER sanft und reichlich die Wasser seines Erbarmens strömen lässt.
GOTT der HEILIGE GEIST hat seiner treuen Braut Maria seine unaussprechlich großen Gaben anvertraut: ER hat sie zur Ausspenderin seines ganzen Besitzes erwählt; darum ist sie es, die alle seine Gaben und Gnaden verteilt an wen sie will, in welchem Maße sie will, wie sie will und wann sie will.
Wir müssen alles mit Maria tun; d. h., wir müssen bei allen unseren Werken Maria als vollendetes Vorbild jeder Tugend und Vollkommenheit betrachten, das uns der Hl. Geist in einem reinen Geschöpf geschenkt hat, damit wir es nach unseren schwachen Kräften nachahmen.“

Quelle: Ludwig-Maria Grignion de Montfort: Das Goldene Buch. Lins-Verlag, Feldkirch 1920

Marien-Weihegebet

Falsche und wahre Marienverehrung​

Worte über falsche und wahre Marienverehrung

Achten wir … darauf, dass wir uns nicht zählen müssen: zu den überkritischen Marienverehrern, die nichts glauben und alles kritisieren; zu den skrupulösen Marienverehrern, die aus Ehrfurcht vor Jesus Christus fürchten, Maria zu viel Ehre zu geben; zu den äußerlichen Marienverehrern, deren ganze Frömmigkeit nur in Äußerlichkeiten besteht; zu den anmaßenden Marienverehrern, die unter dem Vorwand ihrer falschen Marienverehrung in ihren Sünden verkommen; zu den unbeständigen Marienverehrern, die ihre Frömmigkeitsübungen leichtfertig wechseln oder bei der geringsten Versuchung ganz aufgeben; zu den heuchlerischen Marienverehrern, die in die Bruderschaften eintreten und die Abzeichen der Mutter Gottes tragen, um als gute Menschen angesehen zu werden; zu den eigennützigen Marienverehrern, die sich nur an Maria wenden, um von den Übeln des Leibes befreit zu werden oder zeitliche Güter zu erlangen. …
Nachdem die Fehlformen der Marienverehrung entlarvt und verurteilt sind, soll nun die wahre Marienverehrung bestimmt werden. Sie ist innerlich, innig, heilig, beständig und uneigennützig.
1. Die wahre Marienverehrung ist innerlich: Sie kommt aus Geist und Herz, aus der Wertschätzung für Maria, aus dem tiefen Eindruck, den man von ihrer Größe gewonnen hat, und aus der Liebe zu ihr.
2. Die wahre Marienverehrung ist innig: Sie ist voll Vertrauen, dem gleichen Vertrauen, das ein Kind seiner Mutter entgegenbringt. Wer sich von dieser kindlichen Haltung leiten lässt, wendet sich in allen materiellen und geistigen Dingen mit großer Einfachheit, mit Vertrauen und mit Innigkeit an Maria und erbittet wie von einer guten Mutter immer und überall und in allem ihre Hilfe.
3. Die wahre Marienverehrung ist heilig: Sie hilft, die Sünde zu meiden und die Tugenden Marias nachzuahmen.
4. Die wahre Marienverehrung ist beständig: Sie bestärkt die Seele im Guten, hilft ihr, nicht so leicht die Frömmigkeitsübungen aufzugeben, schenkt ihr Mut, der Welt mit ihren Moden und Grundsätzen, dem Fleisch mit seinen Unannehmlichkeiten und Leidenschaften und dem Teufel mit seinen Versuchungen Widerstand zu leisten. …
5. Die wahre Marienverehrung ist uneigennützig: Sie bewegt die Seele dazu, nicht sich selbst zu suchen, sondern allein Gott in seiner heiligen Mutter. Ein wahrer Marienverehrer dient dieser erhabenen Königin nicht aus Gewinnsucht oder Eigennutz, um zeitlicher oder ewiger, materieller oder geistlicher Vorteile willen, sondern einzig deshalb, weil sie verdient, dass man ihr dient und in ihr Gott allein.
Quelle: Ludwig Maria Grignon de Montfort: Abhandlung über die wahre Marienverehrung, übersetzt von J. Jünemann. Patris Verlag, Vallendar-Schönstatt 1988, S. 102 – 105

Die wahre Andacht zu Maria, das Geheimnis Mariä und die Liebe zum Kreuz

vom Hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort

Mit einer Lebensbeschreibung des Heiligen und einem vollständigen Gebetbuch im Geiste der Wahren Andacht zu Maria

LINSVERLAG, A6804 FELDKIRCH